Die Baureihe V 160 (ab 1968 Baureihe 216) bezeichnet eine Diesellokomotiven-Type der Deutsche Bundesbahn. Diese ist die erste Variante der V160-Familie, die im Nachkriegs-Neubauprogramm der Deutschen Bundesbahn als einmotorige Großdiesellokomotive für den mittelschweren Streckendienst projektiert wurde.Geschichte
Die Entwicklung begann im Frühjahr 1956 bei Krupp. Die V 160 001 wurde als erste von insgesamt 10 Vorserienmaschinen 1960 von Krupp ausgeliefert. Die letzte betriebsfähige Vorserien V160 in Deutschland - die V160 003 - gehört der DB AG und wird vom Verein "Historische Eisenbahnfahrzeuge Lübeck" (HEL) betreut. Die Serienlieferung der Maschinen V 160 011 bis 224 wurde 1963 bis 1969 von Krupp, Henschel, KHD, Krauss-Maffei und MaK ausgeliefert. Ab der Nummer 156 trugen die Maschinen bereits bei ihrer Ablieferung die Baureihenbezeichnung 216.
Die ersten neun Vorserienmaschinen haben noch einen stärker ausgerundeten Fahrzeugkopf, der ihnen den Spitzname Lollo eintrug, während ab der zehnten Maschine der von Henschel für die V 320 001 entwickelte glattflächige Fahrzeugkopf Verwendung fand.
Im Laufe der Jahre ist aus der V 160 eine ganze Fahrzeug-Familie mit über 800 Exemplaren entstanden, die aus verschieden Varianten der Zugheizungsversorgung und der Erprobung von Gasturbinen hervorging. Im 1968 eingeführten Baureihenschema der DB sind die verschiedenen Varianten als 210, 215, 216, 217, 218 und 219 geführt. Durch Umzeichnungen (Umbauten) hat die Deutsche Bahn AG später noch die Baureihen 225 und 226 geschaffen.
Im Jahr 2003 wurden sechs Lokomotiven durch die Deutsche Bahn AG als Abschlepplokomotiven für ICE 3 ausgerüstet und zur Baureihe 226 umgezeichnet. Die Baureihe 216 schied im gleichen Jahr aus dem Dienst bei der DB aus.
Angetrieben wird die Lok vom Dieselmotor MTU 16 V 538 / 653 TB 10 mit 16 Zylindern und einer Leistung von 1320 kW bei 1500 U/min. Die Leistung gelangt über ein hydraulisches Getriebe mit zwei Wandlern und einer Kupplung und Gelenkwellen zu den Radsatzgetrieben in den beiden zweiachsigen Drehgestellen. Zusätzlich zum Fahrdieselmotor ist ein kleiner Hilfsdieselmotor vorhanden, welcher beim Aufrüsten und im Störungsfall der Aufrechterhaltung des Bordstromnetzes dient und als Kompressor zur Luftversorgung genutzt werden kann. Daneben existiert aber auch ein elektrischer Luftpresser. Für den Reisezugdienst wurde eine Dampfheizeinrichtung eingebaut, die zusätzlich die Maschinenanlage vorwärmen und warm halten kann.
Zahlreiche Maschinen verfügen über eine konventionelle Wendezug- und Doppeltraktionssteuerung über das 36-polige Steuerkabel. In ihren letzten Einsatzjahren wurden noch viele Maschinen mit der Türblockierung ab 0 km/h (TB0) und dem EBuLa-Rechner nachgerüstet.
An Sicherheitseinrichtungen sind zudem die Sicherheitsfahrschaltung und die punktförmige Zugbeeinflussung vorhanden. Letztere wurde durch Einbau eines Rechnerkerns auf die Funktionalität der PZB 90 nachgerüstet. Erst nachträglich eingebaut wurde der Zugbahnfunk. Ebenfalls vorhanden sind Pfeifeinrichtung und Sandstreueinrichtungen.
Die erste Umbaulokomotive der Reihe DH 1504 wurde 1998 durch die Firma On Rail vorgestellt. Das Konzept sah vor, aus einigen vorhandenen ehemaligen Staatsbahnexemplaren der Baureihe 216 eine neue Streckenlokokomotive mittlerer Leistungsstärke zu schaffen. Dafür wurde eine fast komplett neue Lok aufgebaut, die nur noch das Getriebe, die Drehgestelle und die Lokomotivhülle mit der Spenderlokomotive gemein hatte. Motorisiert sind die DH 1504 mit 1500 kW starken MTU Motoren. Insgesamt wurden 6 dieser Loks gebaut, drei Lokomotiven stehen heute bei der OHE im Einsatz, zwei bei der NIAG und eine bei der mkb. Ob weitere Umbauten entstehen werden ist fraglich, da kaum geeignete Spenderlokokotiven zu beschaffen sind.