Baureihe BR 145/146/185 (Informationen zum Vorbild unterhalb der Tabelle)

(die Sonderserien- und Digital-Katalognummern beginnen mit der Hauptnummer und enden mit der Zusatznummer)

 

BR 145            
Fleischmann 7320 K Elektrolokomotive, DB AG   Fleischmann 7320 6 K Elektrolokomotive, DB AG, Digital
Fleischmann 7320 80 K Elektrolokomotive, Privat-/Werkbahn   Fleischmann 7320 81 K Elektrolokomotive, HGK
Fleischmann 7320 82 K Elektrolokomotive, RAG   Fleischmann 7320 85 K Elektrolokomotive, DB AG
Fleischmann 7320 90 K Elektrolokomotive, SBB, Exportmodell   Fleischmann 7320 91 K Elektrolokomotive, SBB, Exportmodell
Fleischmann 7320 93 K Elektrolokomotive, DB AG, Garniturmodell   Fleischmann 7320 99 K Elektrolokomotive, DB AG
Fleischmann 7321 82 K Elektrolokomotive, DB AG   Fleischmann 7322 K Elektrolokomotive, DB AG
Fleischmann 7323 K Elektrolokomotive, SBB   Fleischmann 7322 86 K Elektrolokomotive, OHE
             
BR 185            
Fleischmann 7385 K Elektrolokomotive, DB AG   Fleischmann 7385 84 K Elektrolokomotive, HGK
Fleischmann 7385 85 K Elektrolokomotive, RAIL4CHEM   Fleischmann 7385 86 K Elektrolokomotive, RAIL4CHEM
Fleischmann 7385 95 K Elektrolokomotive, CFL   Fleischmann 7385 96 K Elektrolokomotive, RSB LOGISTIC
Fleischmann 7386 K Elektrolokomotive, SBB   Fleischmann 7386 86 K Elektrolokomotive, SBB, Exportmodell
             

H i s t o r i e

Ausgangssituation und erste Vorläufer-Entwicklungen

Anfang der 1990er Jahre trat bei der Deutschen Bundesbahn deutlich zu Tage, dass sich die Lokomotiven aus dem Einheitslokomotivprogramm, die bis dahin den Löwenanteil der elektrischen Zugförderung in Deutschland bewältigten, dem Ende ihrer Nutzungszeit näherten. Da zwischenzeitlich bis auf die Baureihen 103, 151, 111, 181.2 und 120 keine Neubauten beschafft worden waren, war es Zeit für einen Großauftrag an die Lokomotivbauindustrie, mit dem der veraltete Ellok-Park in Deutschland modernisiert werden sollte. Weil die geplante Universallokomotive BR 121 (quasi eine 120 in Form eines Triebkopfes) fallen gelassen worden war, schrieb man unterschiedliche Lokomotiven für die Geschäftsbereiche Fern- und Güterverkehr aus. Der Bereich Nahverkehr schien damals noch mit der aus ehemaligen DDR-Reichsbahn-Beständen eingebrachten Baureihe 143 gut mit Loks versorgt und schrieb keine Entwicklungsaufträge aus. Aus diesen Ausschreibungen gingen zunächst die Baureihe 101 für den Fernverkehr und die Baureihen 145 und 152 für den Güterverkehr hervor. Formell war die BR 145 eine Lok für den mittelschweren Güterzugdienst, wohingegen die BR 152 etwas stärker ausgelegt war und als Ersatz für die Baureihe 150 betrachtet wird.

Die Baureihe 145 TRAXX F150 AC geht auf den Prototypen 12X zurück, den AEG Hennigsdorf 1994 der Öffentlichkeit vorstellte und als 128 001 bei der DB erproben ließ. Die dabei gemachten Erfahrungen flossen in die Baureihe 145 ein, die dann 1997 auf den Schienen stand. Ab 15. Januar 1998 lag die Bauart-Zulassung des Eisenbahn-Bundesamtes vor, so dass die Serienlieferung von zunächst 80 Loks beginnen konnte, die in den Adtranz-Werken in Hennigsdorf (10 Stk.) und Kassel (70 Stk.) gebaut wurden. Buchmäßig sind sie alle im Betriebshof Seddin beheimatet (dort finden die mittelgroßen Wartungen und Reparaturarbeiten statt) und werden von dort aus deutschlandweit für DB Cargo eingesetzt. Ein geplanter Folgeauftrag unterblieb zu Gunsten der Zweisystemvariante BR 185 TRAXX F140 AC.

Entwicklung der Baureihe 146

Zwischenzeitlich war DB Regio zu der Erkenntnis gelangt, dass man im Nahverkehr trotz aller Umstellungsbemühungen auf Triebwagen dringend moderne, schnelllaufende E-Loks für den Einsatz vor Doppelstockzügen bis 160 km/h benötigte. Die Lokomotiven 145 018 und 019 wurden daher Ende 1999 mit einem "Nahverkehrspaket" bestehend aus Zugzielanzeigern und zeitmultiplexer Wendezugsteuerung ausgerüstet und an DB Regio in Ludwigshafen vermietet. Da sie sich in diesen Diensten hervorragend bewährten, wurden aus Anlass der Expo 2000 die 145 031 - 050 ebenfalls nahverkehrstauglich gemacht und während der Weltausstellung im Raum Hannover eingesetzt.

Diese umgerüsteten 145er konnten trotzdem nur ein Provisorium sein, daher gab DB Regio beim Hersteller Bombardier eine spezielle Variante der BR 145 für den Nahverkehr in Auftrag, die als Baureihe 146 eingenummert wurde. Größter Unterschied zur BR 145 ist der für 160 km/h zugelassene Hohlwellen-Antrieb anstelle des Tatzlager-Antriebs der Baureihe 145 (die Nahverkehrs-145er durften mit Ausnahmegenehmigungen 160 km/h laufen) und der unübersehbare Zugzielanzeiger. Die Beschaffung der ersten Serie erfolgte mit finanzieller Unterstützung der späteren Einsatzländer Rheinland-Pfalz bzw. Nordrhein-Westfalen.

In den Jahren 2001 bis 2002 wurden insgesamt 31 Loks an DB Regio geliefert. Die Loks waren den Standorten Ludwigshafen, Köln und Dortmund zugeteilt. Im Jahr 2006 wurden die 146.0 von Rheinland-Pfalz an DB Regio NRW übergeben. Jetzt sind alle 146.0 in NRW unterwegs. Eine 2. Bauserie TRAXX P160 AC1 wurde in den Jahren 2003 bis 2005 ausgeliefert. Diese Loks sind eine Variante der Baureihe 185. Daher hat DB Regio diese Loks als 146.1 eingeordnet. Beheimatet sind die 42 Maschinen in Braunschweig, Freiburg und Frankfurt sowie bei metronom in Uelzen. Eine 3. Bauserie TRAXX P160 AC2, die seit Juli 2005 ausgeliefert wird, übernimmt die mit der 185.2 eingeführten Änderungen und wird als 146.2 eingeordnet. Die 51 bestellten Maschinen sollen bei DB Regio in Stuttgart, Freiburg und Nürnberg, sowie bei Metronom und der NOB beheimatet werden.

Die Baureihe 185

Auf Grund der wachsenden internationalen Aktivitäten von Railion (damals noch DB Cargo) wurde für neue Güterzugelektrolokomotiven Zweisystemfähigkeit für 25 kV/50 Hz gefordert, um mit den Loks auch Frankreich, Luxemburg und Dänemark anfahren zu können. Die bestehende Option auf weitere Lokomotiven der Baureihe 145 wurde daher entsprechend abgewandelt wahrgenommen. Im Januar 2000 konnte der Hersteller Bombardier mit der 185 001 den Prototypen einer Mehrsystemvariante der BR 145 präsentieren. Technisch sind die 185er eine Weiterentwicklung der BR 145, und es flossen auch Erkenntnisse aus der Entwicklung der Baureihe 146 in die Loks mit ein. Insgesamt sollen 400 Stück beschafft werden - die Baureihe 185 wird damit zukünftig die am häufigsten auf deutschen Gleisen anzutreffende Elektrolokomotive sein. Mit ihr werden die alten Loks der Baureihe 140 ersetzt. Da die Loks aus Platzgründen nicht die Zugsicherungseinrichtungen für alle denkbaren Einsatzländer tragen können, werden sie bei Anlieferung bzw. später bei Bedarf mit bestimmten "Paketen" ausgerüstet. Bereits vorhanden ist gegenwärtig ein "Schweiz-Paket", bestehend aus der schweizerischen Zugsicherung Integra, schmalen Stromabnehmerwippen sowie weiteren Schweiz-spezifischen technischen Einrichtungen, eine Version für den Verkehr nach Frankreich, aber auch eine nur in Deutschland und Österreich einsetzbare Version mit nur 2 Stromabnehmern. Geplant ist ein "Nord-Paket" mit den Zugsicherungssystemen der skandinavischen Länder und weiterer dort vorgeschriebener Einrichtungen (u. a. auch Kochplatten für den Fall, dass ein Zug im Schneesturm stecken bleibt).

Inzwischen gibt es eine weitere Version der Baureihe 146, die 146.1 TRAXX P160 AC1, die technisch alle Neuerungen der Baureihe 185 gegenüber der 145 besitzt. Von außen sichtbar ist hiervon nur der neue Schienenräumer.

Seit 2005 wird beginnend mit der Betriebsnummer 185 201 eine überarbeitete Version der 185 ausgeliefert. Auffälligster Unterschied dieser zu den älteren Loks ist der veränderte, crash-optimierte Lokomotivkästen, der dem der SBB Re 484 entspricht. Auch von dieser Baureihe 185.2 gibt es eine Nahverkehrs-Variante 146.2 TRAXX P160 AC2.

Einsatz bei verschiedenen Bahngesellschaften

Die Baureihenfamilie 145 wird von zahlreichen privaten Bahngesellschaften im In- und Ausland verwendet. In Deutschland besitzen die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), die RAG, rail4chem und TX-Logistik mehrere Lokomotiven der Baureihe 145.

Die metronom Eisenbahngesellschaft, die den Verkehr zwischen Hamburg und Bremen sowie zwischen Hamburg und Göttingen über Uelzen und Hannover betreibt, benutzt dafür derzeit 10 Lokomotiven der Baureihe 146.1, die dem Land Niedersachsen gehören.

Die Baureihe 185 findet sich bei ConTrain, diversen Tochtergesellschaften von Connex, Hoyer RailSystem, LTE, RAG, rail4chem, TX-Logistik, OHE (Osthannoverschen Eisenbahnen) und der Leasinggesellschaft Locomotion Capital.

Bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) läuft die Zweisystemvariante 185 als Reihe Re 482. Die Re 482 soll im Güterverkehr die SBB Re 6/6 wie auch die SBB Re 460, welche heute Personenzüge zieht, ablösen. Inzwischen haben auch andere Gesellschaften in der Schweiz 185er im Bestand, namentlich die BLS (dortige Reihe 485) und die inzwischen insolvente Mittelthurgaubahn (MThB) als Reihe 486. Diese Loks waren als nur in Deutschland einsetzbare Loks der Reihe 481 im Bestand der SBB und wurden Ende 2005 an Mitsui verkauft. Die Mehrstromlokomotive für den Verkehr mit Italien erhielt die Bezeichnung Re 484. Ebenso besitzt die Luxemburgische Staatsbahn CFL einige Lokomotiven der Baureihe 185 mit Frankreich-Paket.